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Ein US-Riese investiert – und Deutschland jubelt
Das ist mal ein Statement: Google will bis 2029 satte 5,5 Milliarden Euro in Deutschland investieren. Geplant sind nicht nur neue Rechenzentren, sondern auch eine stärkere Präsenz in Metropolen wie München, Frankfurt und Berlin. Im Zentrum der Investitionen steht vor allem die Rhein-Main-Region – mit einem komplett neuen Datencenter in Dietzenbach, während der bestehende Standort im benachbarten Hanau kräftig ausgebaut wird.
Digitalminister Karsten Wildberger zeigt sich begeistert: „Das heute angekündigte Investment von Google zeigt, wie attraktiv unser Standort für digitale Infrastruktur ist.“ Und auch Finanzminister Lars Klingbeil nennt das Projekt eine „echte Zukunftsinvestition“, die auf Innovation, Künstliche Intelligenz und Klimaschutz setzt.
Arbeitsplätze, Rechenpower – und Wärme fürs Wohnzimmer?
Laut Google soll das milliardenschwere Programm rund 9.000 Jobs jährlich absichern. Und das nicht nur in der Tech-Welt: Vom Baugewerbe bis zur Fernwärmeversorgung sind zahlreiche Branchen involviert. Besonders spannend: Die überschüssige Wärme aus dem neuen Rechenzentrum in Dietzenbach soll künftig ins Fernwärmenetz eingespeist werden – das soll ausreichen, um über 2.000 Haushalte mit Warmwasser und Heizenergie zu versorgen.
So wird Hightech plötzlich ganz bodenständig. Statt Hitze zu verpulvern, landet sie im Heizkörper der Nachbarn. Ein cleverer Schachzug – ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll.
München wird zum Google-Hotspot
Ein weiteres Highlight des Investitionspakets ist der Ausbau des Google-Standorts München. In der Maxvorstadt entsteht nach der Modernisierung des ehemaligen Paketzustellamts ein hochmodernes Entwicklungszentrum. Auf 30.000 Quadratmetern sollen künftig bis zu 1.500 Beschäftigte arbeiten. Neben Büros soll der Komplex auch öffentlich zugängliche Bereiche für die Münchner Bürger bieten – ein Symbol für Offenheit mitten im Technologieboom.
Der Standort München gilt schon jetzt als Schlüsselregion für KI-Entwicklung. Mit über 1.000 Google-Entwicklern vor Ort ist klar: Hier wird nicht nur Code geschrieben, sondern an der digitalen Zukunft Deutschlands gebaut.
Kommentar: Schöne neue Google-Welt?
5,5 Milliarden Euro – das klingt nach Fortschritt, Jobs und Innovation. Und das alles klimaneutral, sozialverträglich und mit lokalem Nutzen. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Aber Vorsicht: Wer Google ins Land holt, holt sich auch einen mächtigen Player, der nicht nur Server baut, sondern auch Daten sammelt, verarbeitet und auswertet.
Es ist gut, wenn Deutschland als Standort für digitale Infrastruktur wieder attraktiv wird. Doch entscheidend wird sein, wie transparent, fair und unabhängig diese Infrastruktur betrieben wird. Investitionen sind willkommen – aber sie dürfen keine Einbahnstraße sein.
Quelle: tagesschau.de




