Auf keinen Fall Tesla! – und dann plötzlich doch?

Was passiert, wenn eine Online-Umfrage aus Deutschland plötzlich in den USA explodiert? Genau das ist gerade beim Nachrichtenportal T-online geschehen – mit einer Umfrage, die eigentlich eine klare Aussage hatte: 94 Prozent der ersten rund 100.000 Teilnehmenden wollten „auf gar keinen Fall“ einen Tesla kaufen. Ein vernichtendes Ergebnis – das sich kurze Zeit später komplett drehte.

Doch damit nicht genug: Die Wende im Meinungsbild kam mit einem regelrechten Stimmen-Tsunami – und der führte schnurstracks über den Atlantik.

Die plötzliche Kehrtwende: Mehr Tesla-Fans als je zuvor?

Innerhalb von nur einer Woche schnellte die Teilnehmerzahl auf fast 470.000 hoch. Und siehe da: Auf einmal erklärten über 70 Prozent, dass sie sich den Kauf eines Tesla gut vorstellen könnten. Die Ablehnung schrumpfte auf unter 30 Prozent. Ein Meinungsumschwung, wie er im Buche steht – oder wie mancher sagen würde: zu schön, um wahr zu sein.

Und tatsächlich: Bei einer technischen Prüfung entdeckte T-online massive Unregelmäßigkeiten. Über 250.000 Stimmen stammten von nur zwei IP-Adressen – beide aus den USA. Kurz darauf wurde die Umfrage gestoppt.

Zuvor hatte Elon Musk – nicht gerade bekannt für Zurückhaltung – die neuen, „positiven“ Ergebnisse auf X (ehemals Twitter) verbreitet.

Musk, Meinungen und der deutsche Markt: Ein toxischer Mix?

In Deutschland hat sich das Image von Elon Musk in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Grund dafür sind nicht nur seine provokanten Aussagen, sondern auch seine politische Ausrichtung, die immer weiter nach rechts rückt – inklusive fragwürdiger Kommentare zur Ukraine und auffälliger Nähe zu Verschwörungserzählungen.

Diese Haltung hat offenbar direkte Auswirkungen auf sein Geschäft: 2024 brach der Tesla-Absatz in Deutschland um 41 Prozent ein – und das, obwohl der Elektroautomarkt insgesamt um 27 Prozent gewachsen ist. Ein deutliches Warnsignal.

Im Januar und Februar 2025 ging es für Tesla sogar noch weiter bergab: Ein Rückgang von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Als möglicher Grund wird das stockende Update des beliebten Model Y genannt – doch Beobachter vermuten: Auch die Person Musk selbst wird zunehmend zum Verkaufshemmnis.

Was bedeutet das für Meinungsumfragen im Netz?

Die Tesla-Umfrage zeigt deutlich, wie anfällig Online-Tools für Manipulationen sind – vor allem, wenn kein Schutz gegen automatisierte Eingaben oder IP-basierte Einflussnahme besteht. Mehr als eine Viertelmillion Stimmen aus zwei Quellen? Das ist kein Zufall, sondern ein gezielter Eingriff. Ob das ein PR-Stunt, eine Fangemeinde-Aktion oder gar organisierte Meinungsmache war, bleibt offen. Der Schaden für die Glaubwürdigkeit solcher Umfragen ist jedenfalls groß.

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