Ein digitaler Durchbruch: Mia sieht mehr als das menschliche Auge

In Großbritannien sorgt ein innovatives KI-System namens Mia für Aufsehen: Es hat in einem Pilotprojekt mit über 10.000 Patientinnen gezeigt, dass es 12 Prozent mehr Brustkrebsfälle erkennen kann als herkömmliche Methoden. Entwickelt von Kheiron Medical Technologies, in Zusammenarbeit mit dem britischen National Health Service (NHS), der Universität Aberdeen und Microsoft, verspricht Mia einen bedeutenden Fortschritt in der Früherkennung von Brustkrebs.

Mehr als nur ein weiteres Screening-Tool

Jährlich werden im Vereinigten Königreich mehr als 2 Millionen Frauen auf Brustkrebs untersucht, wobei rund 20 Prozent der Tumore übersehen werden. Das KI-System Mia konnte alle untersuchten Personen mit Symptomen erfolgreich identifizieren und entdeckte zusätzlich 11 Fälle im Frühstadium, die von Radiologen nicht bemerkt wurden. Diese präzise Erkennung kann entscheidend sein, denn Patientinnen mit frühzeitig entdeckten Tumoren haben eine fünfjährige Überlebensrate von beeindruckenden 95 Prozent.

Effizienzsteigerung und Entlastung für Ärzte

Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von Mia ist die deutliche Reduzierung der Arbeitsbelastung für Ärzte um bis zu 30 Prozent. Die Automatisierung der Erstauswertung von Mammographien entlastet das medizinische Personal und ermöglicht es, sich auf komplexere Fälle zu konzentrieren. Zudem verkürzt sich die Wartezeit für Patientinnen von 14 auf nur noch 3 Tage, was nicht nur den diagnostischen Prozess beschleunigt, sondern auch den emotionalen Stress für die Betroffenen erheblich reduziert.

Ein Schritt in die Zukunft der Medizin

Obwohl Mia noch in der Entwicklung ist und in den Tests keinen Zugang zu Patientenakten hatte, markiert das System einen wichtigen Schritt hin zur Integration von KI in die medizinische Diagnostik. Die Anonymisierung von Patientendaten vor der Analyse durch Mia und die Rücksendung der Empfehlungen an Krankenhäuser und Kliniken zeigen, dass Datenschutz und Patientensicherheit gewährleistet sind.

Noch nicht perfekt, aber vielversprechend

Trotz der beeindruckenden Ergebnisse ist Mia noch nicht fehlerfrei. So wurden zum Beispiel Zysten, die bereits in früheren Scans als harmlos identifiziert wurden, als verdächtig markiert. Zudem war das für das maschinelle Lernen zuständige Modul während der Versuche deaktiviert, was eine kontinuierliche Verbesserung des Systems am Arbeitsplatz verhinderte. Diese Kinderkrankheiten dürften jedoch mit weiterer Entwicklung und Integration in den klinischen Alltag überwunden werden.

Ein neues Zeitalter der Brustkrebsdiagnostik

Die Einführung von KI-Systemen wie Mia in die medizinische Praxis könnte die Brustkrebsdiagnostik revolutionieren. Indem sie Radiologen unterstützen und die Früherkennung verbessern, haben sie das Potenzial, die Behandlungsergebnisse für Tausende von Frauen zu verbessern und gleichzeitig das medizinische Personal zu entlasten. Mia ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie technologischer Fortschritt Leben retten und die Qualität der Gesundheitsversorgung weltweit verbessern kann.

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