Die Begeisterung für generative Künstliche Intelligenz (KI) ist groß, doch der anfängliche Hype scheint zu verblassen. Zwei Jahre nach dem Boom durch ChatGPT zeigt eine neue Studie, dass die Nutzung generativer KI in Deutschland stagniert. Was hat sich verändert und was bedeutet das für die Zukunft dieser Technologie? Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Zahlen und die Ängste, die viele noch umtreiben – vor allem in Bezug auf den Arbeitsplatz.

Die Nutzung von KI stagniert – Wer nutzt sie wirklich?

Rund 73 Prozent der Deutschen haben inzwischen von generativer KI gehört – ein klarer Hinweis auf den Siegeszug der Technologie. Doch nur etwa 35 Prozent von ihnen setzen diese auch aktiv ein. Besonders junge und höhergebildete Menschen haben die Technologie in ihren Alltag integriert, während viele andere noch zögern. ChatGPT ist dabei der absolute Platzhirsch: Rund 81 Prozent der KI-Nutzer setzen auf diesen beliebten Chatbot. Dahinter folgen Google Gemini mit 30 Prozent und Microsoft Copilot mit 26 Prozent. Ein bemerkenswerter Trend: In Unternehmen setzen viele bereits maßgeschneiderte KI-Lösungen ein, um ihre Arbeitsabläufe zu verbessern.

Generative KI im Berufsalltag – Weniger Nutzung als erwartet

Obwohl generative KI in der Arbeitswelt viel versprochen hat, ist der Einsatz in den meisten Unternehmen noch zurückhaltend. Nur 25 Prozent der Erwerbstätigen nutzen diese Technologie im Berufsalltag – und das meist nur bei bestimmten Aufgaben. Wer sie verwendet, berichtet von positiven Effekten wie Zeitersparnis und neuen Ideen. Dennoch bleibt der kritische Blick auf die Ergebnisse weit verbreitet: 70 Prozent der Berufspendler, die KI nutzen, überprüfen die Ausgaben kritisch. Ein Problem, das immer wieder genannt wird, ist das Fehlen klarer Richtlinien zur Nutzung von KI in vielen Unternehmen.

KI und die Angst vor Arbeitsplatzverlust – Was ändert sich?

Die größte Sorge vieler Arbeitnehmer, dass KI ihre Jobs vernichten könnte, scheint sich etwas zu legen. Während noch 2023 elf Prozent der Erwerbstätigen einen vollständigen Arbeitsplatzverlust durch KI befürchteten, sind es jetzt nur noch vier Prozent. Doch die Skepsis bleibt – vor allem unter denen, die bereits mit KI in ihrem Arbeitsumfeld konfrontiert wurden. Etwa 58 Prozent von ihnen erwarten zumindest eine teilweise Automatisierung ihrer Aufgaben. Der Glaube, dass KI-Arbeitsplätze in Zukunft ersetzen könnte, ist weit verbreitet, obwohl die unmittelbare Bedrohung weniger dramatisch erscheint als noch vor einem Jahr.

Regulierung von KI: Die Politik muss nachziehen!

Ein weiterer wichtiger Punkt der Studie ist die Unsicherheit rund um die Regulierung von KI. Obwohl die neue EU-KI-Verordnung im August 2024 in Kraft trat, sind nur 36 Prozent der Deutschen darüber informiert. Doch die Forderung nach stärkeren Regulierungen ist groß. Viele Bürgerinnen und Bürger haben das Gefühl, dass die Politik mit den schnellen Entwicklungen der KI nicht Schritt halten kann. Es gibt eine breite Übereinstimmung darüber, dass klare Regeln und Leitlinien für den Umgang mit generativer KI notwendig sind, um ihre Potenziale auszuschöpfen und gleichzeitig Risiken zu minimieren.

Generative KI: Potenzial erkannt, aber Verantwortung ist gefragt

Die generative KI ist angekommen, aber der wahre „Durchbruch“ bleibt auf sich warten. Klar ist: Die Technologie hat großes Potenzial, aber sie muss verantwortungsbewusst und mit klaren Richtlinien eingesetzt werden. Die Politik tut gut daran, endlich zügig für Klarheit zu sorgen – sowohl in der Regulierung als auch in der Aufklärung der Bevölkerung. Aber was ist mit den Unternehmen? Es ist Zeit, dass diese sich ihrer Verantwortung stellen und nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken dieser Technologie in ihren Geschäftsmodellen berücksichtigen.

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