Ab dem 9. Januar 2025 treten neue EU-Vorschriften in Kraft, die Banken verpflichten, Echtzeitüberweisungen für Euro-Zahlungen anzubieten. Diese Regelung verspricht, das Überweisungswesen schneller und transparenter zu gestalten. Doch was bedeutet das konkret für Sie als Verbraucher? Was ändert sich, und was bleibt gleich?

Echtzeitüberweisungen: Endlich für alle?

Bereits seit einigen Jahren bieten viele Banken und Sparkassen Echtzeitüberweisungen an. Doch bisher war das Ganze eher ein freiwilliges Extra und nicht überall verfügbar. Ab dem 9. Januar 2025 müssen alle Banken in der EU zumindest in Euro die sofortige Überweisung von Geld anbieten – und das rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Das bedeutet, dass Ihr Geld binnen weniger Sekunden beim Empfänger ist, ganz gleich, ob es ein Feiertag oder Wochenende ist.

Gibt es eine Preisobergrenze?

Die EU hat klar festgelegt, dass Echtzeitüberweisungen nicht teurer sein dürfen als gewöhnliche Standardüberweisungen. Wer beispielsweise 25 Cent für eine normale Überweisung zahlt, wird künftig auch nicht mehr für die sofortige Überweisung zahlen müssen. Ein fairer Schritt, denn in der Vergangenheit waren es oft die zusätzlichen Gebühren, die viele Verbraucher davon abhielten, die neue Technologie zu nutzen. Allerdings gibt es keine Garantie, dass diese Regelung in der Praxis immer perfekt umgesetzt wird.

Sicherheit wird verbessert, aber Vorsicht bleibt geboten

Die Einführung der Echtzeitüberweisung bringt auch neue Sicherheitsmechanismen mit sich. Ein automatischer Abgleich der IBAN und des Empfängernamens soll verhindern, dass Zahlungen versehentlich oder an Betrüger gesendet werden. Kommt es zu Unstimmigkeiten, sollen Warnhinweise erscheinen. Aber keine Sorge – auch Sie als Verbraucher können Höchstbeträge festlegen, um potenzielle Schäden zu begrenzen.
Doch es gibt auch kritische Stimmen. Verbraucherzentralen warnen davor, dass die Rückholung von Echtzeitüberweisungen im Falle eines Betrugs komplizierter sein könnte. Die schnelle und unwiderrufliche Natur dieser Zahlungen könnte für Kriminelle ein neues Angriffsziel bieten. Deshalb sollten Sie besonders beim Online-Banking wachsam sein und keine verdächtigen Links aus E-Mails anklicken.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Ab Oktober 2025 sind alle Banken verpflichtet, Echtzeitüberweisungen auch für den Versand anzubieten – und bis 2027 sollen dann auch Zahlungen in anderen EU-Währungen sofort möglich sein. Das könnte die Art und Weise, wie wir täglich mit Geld umgehen, grundlegend verändern. Für uns alle bedeutet das mehr Schnelligkeit und Komfort, aber auch die Notwendigkeit, sich an die neuen Sicherheitsstandards zu gewöhnen.

Klar, mehr Schnelligkeit und weniger Wartezeiten sind grundsätzlich positiv. Doch auch wenn die EU hier mit gutem Beispiel vorangeht, müssen wir uns fragen: Haben wir wirklich schon genug Kontrolle über die Sicherheit dieser neuen Technologie? Betrüger werden sich sicher nicht nur von langsamen Überweisungen abgehalten fühlen. Wir von Recht 24/7 sind der Meinung, dass Verbraucher mehr Schutz und Information brauchen. Und wir warnen vor den Gefahren, die mit der Geschwindigkeit der Zahlungen kommen – es bleibt abzuwarten, wie gut Banken und Kunden mit dieser Verantwortung umgehen werden.

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