Die deutsche Software-Welt ist in Aufruhr! Ein unerwarteter Rechtsstreit erschüttert die Branche, in dem Celonis den Branchenriesen SAP vor Gericht zerrt. Die Vorwürfe wiegen schwer und haben das Potenzial, die gesamte Wettbewerbslandschaft der Softwareindustrie zu verändern. Was steckt hinter dem Streit und wie könnte er das Geschäft der beiden Unternehmen beeinflussen?
Der Vorwurf: SAP setzt Wettbewerbsregeln außer Kraft
Celonis, das Münchener Start-up, hat SAP wegen angeblicher wettbewerbswidriger Praktiken verklagt. Es geht um den Zugang zu wichtigen Daten, die für die Business-Analyse und Prozessoptimierung notwendig sind. SAP, so der Vorwurf, habe es Celonis durch hohe Gebühren und technische Hürden extrem erschwert, auf diese Daten zuzugreifen – und damit ein unfairer Vorteil für das eigene Produkt, Signavio, verschafft. Das wiederum sei ein direkter Schlag gegen den Erfolg von Celonis, dessen Process-Mining-Software laut Branchenexperten die Konkurrenz weit hinter sich lässt.
Die Hintergründe des Streits: Vom Partner zum Konkurrenten
Der Streit ist nicht aus dem Nichts gekommen. Noch vor wenigen Jahren waren Celonis und SAP Partner. Celonis nutzte SAPs ERP-Systeme, um seine Software-Lösungen zu verkaufen, und wurde von SAP sogar als Innovationspartner ausgezeichnet. Doch 2021 änderte sich die Lage dramatisch, als SAP Signavio übernahm, einen direkten Konkurrenten von Celonis. Ab diesem Zeitpunkt war das gute Verhältnis beendet, aus Partnern wurden erbitterte Wettbewerber.
Inzwischen steht Celonis selbst als Marktführer im Bereich Process Mining da. Das Münchener Unternehmen hat große Namen wie BMW und BP als Kunden und eine beeindruckende Unternehmensbewertung von 13 Milliarden Euro erreicht. Doch nun sieht sich Celonis einem Giganten wie SAP gegenüber, dessen Marktmacht und Produkteinfluss kaum zu unterschätzen sind.
Ein strategischer Machtkampf
Der Rechtsstreit zwischen den beiden Software-Riesen dreht sich nicht nur um Geld, sondern auch um die Kontrolle über den Markt. SAP hat vor kurzem seine „Business Suite“ wieder ins Leben gerufen, bei der alle Anwendungen aus einer Hand kommen. Mit dieser Strategie versucht der DAX-Konzern, seinen Kunden ein einheitliches System anzubieten. Doch genau diese Bündelung von Produkten wird nun von Celonis als wettbewerbswidrig angegriffen.
SAP soll nicht nur durch hohe Gebühren und technischen Aufwand den Zugang zu seinen Systemen blockiert haben, sondern auch mit aggressiver Werbung und Rabatten versucht haben, den eigenen Vorteil zu sichern. Ein weiterer Vorwurf: SAP-Mitarbeiter hätten Kunden sogar mit falschen Informationen über die Technologie von Celonis in die Irre geführt. Ein harter Schlag gegen den Ruf eines Unternehmens, das international für Innovation und Qualität steht.
Die Auswirkungen für die Zukunft
Der Ausgang des Verfahrens wird für die gesamte Branche von großer Bedeutung sein. Sollte Celonis in diesem Fall gewinnen, könnte dies den Markt für Software-Anwendungen nachhaltig verändern. Der Wettbewerb würde auf eine neue Stufe gehoben, und auch kleinere Unternehmen könnten sich ermutigt fühlen, gegen die Großkonzerne vorzugehen.
Für SAP bedeutet der Prozess möglicherweise einen drastischen Rückschlag. Wenn die Vorwürfe sich bestätigen, könnte es nicht nur zu finanziellen Entschädigungszahlungen kommen, sondern auch zu einer langfristigen Veränderung in der Art und Weise, wie SAP seine Produkte vermarktet und mit anderen Unternehmen zusammenarbeitet.
Ein Machtkampf, der die Software-Welt erschüttern könnte
Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie fragil der Wettbewerb in der Technologiebranche sein kann – und wie schnell sich ehemalige Partner zu erbitterten Feinden entwickeln können. Es wird spannend sein zu sehen, ob und wie SAP seine Marktmacht in Zukunft ausspielen kann, ohne dabei die Wettbewerbsregeln zu überschreiten. Für Celonis könnte dieser Rechtsstreit nicht nur eine Chance sein, sich gegen den Branchenriesen zu behaupten, sondern auch ein Signal an andere Unternehmen, dass es sich lohnt, gegen die Großen der Branche zu kämpfen. Doch am Ende bleibt die Frage: Hat der Gesetzgeber in diesem Bereich wirklich genug Instrumente, um fairen Wettbewerb zu garantieren?