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„Bottle Rocket“ statt Datenleck
Tesla zieht die Reißleine: Nachdem mehrere Datenlecks durch die Nutzung von externen KI-Tools wie ChatGPT bekannt wurden, zieht der Konzern jetzt Konsequenzen – und die sind radikal. Keine externen KI-Dienste mehr, kein ChatGPT, keine offenen Tools. Stattdessen hat Tesla kurzerhand eine eigene KI-Plattform entwickelt: „Bottle Rocket“.
Und der Name ist kein Zufall. Denn hier geht es nicht um Spielerei – sondern um die volle Datenkontrolle.
Das Problem: KI kann auch gefährlich sein
Was viele unterschätzen: Wer einen Text in ChatGPT schreibt, lädt Inhalte auf externe Server hoch – meist in die USA. Was da mit internen Unternehmensdaten passiert, ist oft völlig intransparent. Bei Tesla führte genau das zu unangenehmen Vorfällen: Mitarbeiter hatten sensible Informationen in externe KI-Systeme eingetippt – und damit unbeabsichtigt Sicherheitslücken aufgerissen.
Das Management reagierte prompt: Verbot von Drittanbieter-KI und Einführung einer eigenen Lösung, die vollständig auf den eigenen Servern läuft.
Bottle Rocket: Teslas geschlossene KI-Offensive
„Bottle Rocket“ basiert – genau wie ChatGPT – auf großen Sprachmodellen (Large Language Models). Aber: Die gesamte Infrastruktur wird intern gehostet. Keine Cloud, kein Datenabfluss. Damit will Tesla sicherstellen, dass vertrauliche Informationen ausschließlich innerhalb des Unternehmens verarbeitet werden.
Der Einsatzbereich ist breit:
- automatische Übersetzungen
- Textentwürfe für Berichte, Mails oder Präsentationen
- Unterstützung bei der Projektarbeit
- interne Wissensdatenbanken
Kurz gesagt: Alles, was bisher mit externer KI gemacht wurde, übernimmt jetzt die hauseigene Lösung.
KI ja – aber mit klaren Regeln
Spannend ist auch: Ab 2026 müssen alle KI-generierten Inhalte gekennzeichnet werden. Egal ob E-Mail, Protokoll oder Dokumentation – wenn Bottle Rocket im Spiel war, soll das sichtbar sein. Damit schafft Tesla Transparenz und erfüllt gleichzeitig steigende regulatorische Anforderungen.
Zusätzlich werden klare Grenzen gezogen: Besonders sensible Bereiche wie Vertragsgestaltung oder Produktentwicklung sind für externe Tools komplett tabu. Es gelten strenge interne Richtlinien, um zu verhindern, dass wieder Daten in falsche Hände geraten.
Einzig logischer Schritt
Ganz ehrlich: Tesla macht hier fast alles richtig. Während andere Unternehmen noch hoffen, dass ihre Mitarbeiter schon „vernünftig“ mit ChatGPT & Co. umgehen, schafft Tesla einfach Fakten.
Der eigentliche Knackpunkt ist nicht die Technologie – sondern die Kontrolle. Wer externe KI nutzt, verliert genau die. Dass Tesla mit „Bottle Rocket“ eine eigene Plattform aufzieht, ist nicht nur clever, sondern dringend notwendig.
Denn wer im Jahr 2025 noch glaubt, er könne sein geistiges Eigentum ungesichert über fremde Server jagen, sollte besser keine Betriebsgeheimnisse haben. Dass andere Konzerne nachziehen werden? Eine Frage der Zeit. Die Wahrheit ist: Digitale Souveränität wird zur neuen Pflicht. Wer sie ignoriert, zahlt am Ende doppelt – mit Daten und mit Vertrauen.