Der Tech-Riese Meta Platforms, Inc. sieht sich mit einer Sammelklage konfrontiert. Der Mutterkonzern von Facebook soll Apples Trackingschutz ATT ausgehebelt haben.
In jüngster Vergangenheit geriet das US-amerikanische Unternehmen Meta immer wieder ins Visier von Datenschützern. Jetzt der neue Vorwurf. Meta soll einen Weg gefunden haben, Apples Trackingschutz „Apple-Tracking Transparency“ (kurz: ATT) zu umgehen – um so das Nutzungsverhalten von iOS-Nutzern nachzuverfolgen. Vier Kläger nennt die zuständige kalifornische Anwaltskanzlei Girad Sharp LLC. Doch Millionen Facebook-Nutzer könnten sich anschließen.
Interner JavaScript-Code ermöglicht Tracking
Bereits seit 2021 lässt Apple seine Nutzer darüber entscheiden, ob sie dem Tracking ihres Nutzungsverhaltens zustimmen oder dieses ablehnen. Doch bei einigen Apps soll die Verfolgung trotz eines Klicks auf „Ablehnen“ möglich sein. Herausgefunden hat dies Datenschutzexperte Felix Krause, wie der News-Dienst „Bloomberg“ berichtet. Demnach fügen einige Apps einen JavaScript-Code auf jedem Dokument ein, das vom Nutzer aufgerufen wird. Und genau dieser soll das Tracking ermöglichen – trotz vorheriger Ablehnung.
Apps von Instagram und Facebook betroffen
Betroffen sind Apps von Instagram und Facebook. Während die Instagram-App ausschließlich den JavaScript-Code nutzen soll, startet die Facebook-App zusätzlich einen internen Browser. Dieser öffne Websites mit einer Tracking-ID und erlaube so die Protokollierung sämtlicher Texteingaben, so der Vorwurf. Auf diese Weise könne potenziell erfasst werden, dass der Nutzer eine Werbeanzeige anklickt bzw. einen Button oder Link betätigt. Auch das Anfertigen von Screenshots soll laut Klageschrift gespeichert werden.
Meta nennt Vorwürfe „haltlos“
Meta widerspricht. Der JavaScript-Code sei entwickelt worden, um Daten lediglich mit Zustimmung des Nutzers zu sammeln. Und: Der interne Browser der Facebook-App würde sämtliche Vorgaben des Nutzers bezüglich Verwendung seiner Daten respektieren, so das Unternehmen in einer Stellungnahme. Sollte die Sammelklage Erfolg haben, drohen Meta Platforms erhebliche Konsequenzen. In den USA können sich Betroffene einer Sammelklage anschließen. Das bedeutet: Aus den bisher vier Klägern könnten schnell Tausende oder gar Millionen von Klägern werden, die von Meta Schadenersatz verlangen.