Was steckt hinter „World“?

Sam Altman, bekannt als CEO von OpenAI und Vordenker für Künstliche Intelligenz, hat mit seinem neuen Projekt „World“ eine ziemlich futuristische Idee. Mit Hilfe von Iris-Scans soll weltweit sichergestellt werden, dass Menschen online als echte Personen verifiziert werden können. Klingt verrückt? Vielleicht. Aber in einer Welt, in der KI immer schlauer wird, könnten wir schon bald nicht mehr wissen, ob wir mit einem Menschen oder einer Maschine kommunizieren. Genau hier setzt „World“ an: Es will beweisen, dass du wirklich ein Mensch bist.

Früher war das Projekt unter dem Namen „Worldcoin“ bekannt, aber jetzt hat man sich entschieden, das „Coin“ (also den Fokus auf Kryptowährung) aus dem Namen zu streichen. Der neue Name „World“ soll zeigen, dass es hier nicht nur um eine Kryptowährung geht, sondern um viel mehr – nämlich um den Schutz der menschlichen Identität im digitalen Zeitalter.

Wie funktioniert das Ganze?

Das Herzstück von „World“ ist der sogenannte „Orb“ – ein Gerät, das deine Iris scannt. Aber warum gerade die Iris? Weil sie bei jedem Menschen einzigartig ist, ähnlich wie Fingerabdrücke, aber noch schwerer zu fälschen. Mit diesem Scan wird bestätigt, dass du ein Mensch bist und nicht etwa ein Roboter oder eine KI. Dadurch sollen Online-Plattformen sicherstellen können, dass sie es mit echten Menschen zu tun haben, was besonders wichtig wird, wenn KI-Technologien immer mehr Bereiche unseres Lebens durchdringen.

Aktuell hat das Unternehmen Tools for Humanity, das hinter „World“ steckt, schon 7 Millionen Menschen weltweit gescannt und möchte diese Zahl deutlich steigern. Das Ziel ist es, irgendwann Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen zu verifizieren. Und dafür wurde kürzlich die nächste Generation der „Orbs“ vorgestellt – schnellere, einfachere und massenproduzierbare Versionen, die vielleicht bald in Cafés oder sogar bei dir zu Hause genutzt werden können.

Warum könnte „World“ wichtig sein?

Das große Problem, das „World“ lösen möchte, ist die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz, die bald so fortschrittlich sein könnte, dass sie uns Menschen online täuschend echt nachahmt. In Zukunft könnten wir es schwer haben, zwischen Mensch und Maschine zu unterscheiden. „World“ bietet dafür eine Art Lösung: Mit einem einfachen Iris-Scan kann man sicherstellen, dass derjenige, mit dem man gerade spricht oder interagiert, tatsächlich ein Mensch ist.

Noch eine interessante Idee, die hinter dem Projekt steckt: Es soll nicht nur um Verifizierung gehen, sondern auch darum, den Menschen die Vorteile von KI zugänglich zu machen. Altman und sein Team glauben, dass die Gewinne und Chancen, die durch KI entstehen, fair verteilt werden sollten. Mit einem verifizierten „World“-Konto könnten Menschen in der Zukunft möglicherweise finanziell von der KI-Entwicklung profitieren, indem sie an den durch KI generierten Gewinnen beteiligt werden.

Skepsis und Datenschutzbedenken

Trotz der großen Versprechen gibt es auch viel Skepsis gegenüber „World“. Besonders in Europa und Kenia gab es Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Die Vorstellung, seine biometrischen Daten wie den Iris-Scan einem Unternehmen anzuvertrauen, sorgt bei vielen Menschen für Unbehagen. Kritiker warnen davor, dass solche Daten missbraucht werden könnten oder in die falschen Hände geraten könnten.

In einigen Ländern wurden Tests und Datensammlungen vorübergehend gestoppt, um sicherzustellen, dass das Projekt den geltenden Gesetzen entspricht. Besonders in der Europäischen Union laufen noch Untersuchungen, ob „World“ gegen Datenschutzvorschriften verstößt. Zwar ist das Projekt in Kenia nach einer Überprüfung wieder erlaubt, doch die Bedenken in der EU bleiben.

Die nächsten Schritte: Was kommt als Nächstes?

Trotz der rechtlichen Hürden und der Skepsis arbeitet „World“ weiter an seiner Vision. Bei einem großen Event in San Francisco stellte das Unternehmen kürzlich neue Technologien vor. Unter anderem wurde die nächste Version des „Orbs“ präsentiert, die schneller und leichter herzustellen ist, was die Verbreitung des Projekts beschleunigen könnte. Es wurde sogar angekündigt, dass Menschen bald in Cafés ihre Identität scannen lassen können oder einen Termin für einen Hausbesuch mit einem „Orb“ buchen können.

Neben dem neuen „Orb“ arbeitet „World“ auch an weiteren innovativen Lösungen. Ein neues Feature namens „Deep Face“ soll dabei helfen, online Deepfakes – also gefälschte Videos oder Bilder – besser zu erkennen und sicherzustellen, dass du wirklich mit der richtigen Person sprichst. Auch wurde eine alternative digitale Identitätslösung namens „World ID“ vorgestellt, die es ermöglichen soll, sich im Internet zu verifizieren, ohne sensible Daten wie Reisepass oder Führerschein preisgeben zu müssen.

Fazit: Revolution oder Risiko?

„World“ will die Art und Weise, wie wir online unsere Identität schützen, grundlegend verändern. Mit der Möglichkeit, sich schnell und sicher als Mensch zu verifizieren, könnte das Projekt das Problem der zunehmenden Unsicherheit durch Künstliche Intelligenz lösen. Gleichzeitig bleibt die Frage, ob Menschen bereit sind, einem Unternehmen ihre biometrischen Daten anzuvertrauen – besonders in einer Zeit, in der Datenschutz so sensibel wie nie zuvor ist.

Ob „World“ am Ende ein Erfolg wird oder an den rechtlichen und ethischen Hürden scheitert, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass Sam Altman und sein Team von Tools for Humanity eine ehrgeizige Vision verfolgen, die das Potenzial hat, die digitale Welt nachhaltig zu verändern.

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