WhatsApp ist nicht mehr das, was es mal war

Erinnern Sie sich an die Zeit, als WhatsApp einfach nur ein Messenger war? Nachrichten schicken, Gruppen gründen, fertig. Kein Tracking, keine KI, kein „blauer Kreis“, der plötzlich in der App auftaucht und neugierig auf Ihre Daten schaut. Diese Zeiten sind vorbei. Meta – der Mutterkonzern von WhatsApp – hat mit der Integration seines KI-Assistenten endgültig bewiesen, wohin die Reise geht: mehr Überwachung, mehr Datensammlung, mehr Kontrolle.

Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen. Und zwar solche, die ohne Werbung, künstliche Intelligenz und Datenhunger auskommen. Hier sind drei Messenger, die deutlich machen: Privatsphäre ist keine veraltete Idee – sondern ein Grundrecht.

Signal: Edward Snowdens Favorit

Wenn es um Datenschutz geht, führt Signal das Feld an. Kein Tracking, keine Werbung, keine Verknüpfung Ihrer Kontakte mit Werbeprofilen. Edward Snowden selbst nutzt die App – ein klareres Statement für Sicherheit gibt es kaum.

Warum Signal überzeugt:

  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alles – Nachrichten, Anrufe, Gruppen
  • Der Quellcode ist öffentlich – jeder kann überprüfen, was die App tut
  • Keine Metadaten-Speicherung – Signal weiß schlicht nichts über Sie
  • Keine Werbung, keine KI, keine Datenweitergabe – finanziert durch Spenden

Wer WhatsApp bedienen kann, findet sich auch bei Signal sofort zurecht. Einziger Kompromiss: Für die Registrierung wird eine Telefonnummer benötigt. Aber auch hier gilt: Sie wird nicht verknüpft oder gespeichert.

Threema: Schweizer Präzision ohne Telefonnummer

Threema geht noch einen Schritt weiter. Sie brauchen nicht mal eine Telefonnummer, um den Messenger zu nutzen. Stattdessen bekommen Sie eine zufällig generierte ID – und das war’s. Kommunikation auf Wunsch komplett anonym.

Die Highlights von Threema:

  • Keine Telefonnummer, keine E-Mail – absolute Anonymität
  • Server in der Schweiz, wo Datenschutz nicht nur ein Wort ist
  • Keine Metadaten – die App speichert nichts über Ihr Verhalten
  • Einmal zahlen (ca. 5 Euro) – kein Abo, keine Werbung, kein Tracking

Threema ist ideal für alle, die es ernst meinen mit digitaler Selbstbestimmung. Der einzige Haken: Viele Ihrer Kontakte müssen erst überzeugt werden, mitzumachen. Aber wenn das geschafft ist, gibt es keinen Grund mehr zurückzublicken.

Telegram: Die Allzweckwaffe mit Sicherheitslücke

Telegram ist eine Art Chamäleon. Riesige Nutzerbasis, viele Funktionen, riesige Gruppen, einfache Bedienung – aber beim Datenschutz leider nicht ganz auf Signal- oder Threema-Niveau.

Was Telegram kann:

  • Optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in sogenannten „Geheimen Chats“
  • Automatische Löschung von Nachrichten möglich
  • Plattformübergreifend synchronisiert – ideal für Vielnutzer
  • Riesen-Community – viele Ihrer Kontakte sind wahrscheinlich schon da

Aber Achtung: Normale Chats sind nicht standardmäßig Ende-zu-Ende verschlüsselt. Wer maximale Sicherheit will, muss sich aktiv darum kümmern.

Der blaue KI-Kreis ist nicht harmlos – er ist ein Warnsignal

Was viele unterschätzen: Die Integration von KI in Messaging-Apps ist nicht einfach nur ein neues Feature. Es ist ein fundamentaler Wandel – weg von privater Kommunikation, hin zur überwachten Kommunikation. Meta interessiert sich nicht für Ihre Emojis – sondern für Ihre Daten, Ihre Gewohnheiten, Ihre Kontakte.

Privatsphäre ist kein Luxusgut, sondern ein Recht. Wer sich nicht aus Bequemlichkeit vom Meta-Ökosystem abhängig machen will, hat jetzt die Chance zum Wechsel. Und das Beste: Der Umstieg ist heute einfacher denn je.

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