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Roboter-Abteilung startet neu
OpenAI, bekannt durch ChatGPT, arbeitet wieder an Robotik – und diesmal mit deutlich größerem Anspruch. Neue Stellenausschreibungen auf der Karriereseite des Unternehmens zeigen, dass eine eigene Robotik-Abteilung aufgebaut wird. Gesucht werden Ingenieur:innen, die Roboter für den Alltag entwickeln, ausgestattet mit neuen Sensoren und KI-Systemen, die das Unternehmen selbst entwickelt.
Vielseitige Maschinen für die echte Welt
Die Jobanzeigen lassen keinen Zweifel: OpenAI will „general-purpose“-Roboter schaffen, also Maschinen, die flexibel und vielseitig einsetzbar sind – nicht nur für eine einzige Aufgabe. Die Rede ist von Systemen, die in „dynamischen, realen Umgebungen“ funktionieren und eine menschenähnliche Intelligenz zeigen sollen.
Dafür sollen Hardware und Software eng verzahnt werden: eigene Sensoren, eigene Chips und KI-Modelle, die Handlungen planen, lernen und umsetzen können. In einer Stellenanzeige ist sogar von Tests mit Prototypen durch Vertragsarbeiter die Rede. Eine andere beschreibt Erfahrung im Design mechanischer Systeme für Stückzahlen von über einer Million – ein Hinweis auf geplante Massenproduktion.
Robotik boomt – OpenAI will mitspielen
Das Timing ist kein Zufall. Der Robotik-Sektor ist im Aufwind: Laut Crunchbase flossen allein 2024 mehr als 6,4 Milliarden Dollar an Wagniskapital in den Markt. Unternehmen wie Carbon Robotics (Landwirtschaft) oder Bear Robotics (Serviceroboter) haben bereits bewiesen, dass Nischenlösungen funktionieren.
Im Rampenlicht stehen aber vor allem humanoide Roboter, also Systeme mit Armen und Beinen. Firmen wie Figure oder 1X – beide mit Unterstützung von OpenAI – treiben solche Konzepte voran. Auch OpenAI selbst scheint diesen Weg einzuschlagen.
Mehr als Roboter: OpenAI baut schon länger an Hardware-Ökosystem
Parallel zu den Robotik-Aktivitäten arbeitet OpenAI an weiteren Hardwareprojekten. Dazu zählen ein eigener Chip für die KI-Berechnung und ein neues Gerät, an dem das Unternehmen gemeinsam mit Ex-Apple-Designer Jony Ive arbeitet.
Alles deutet darauf hin: OpenAI will künftig nicht nur KI-Software bereitstellen, sondern komplette Systeme – von Chips über Sensorik bis hin zu Robotern.
Praktisch, aber rechtlich riskant
Wenn Roboter nicht nur klug, sondern auch massenhaft verfügbar werden, verändert das unseren Alltag grundlegend. Doch je mehr Eigenständigkeit Maschinen bekommen, desto größer wird das rechtliche Risiko. Wer haftet, wenn ein humanoider Roboter Fehler macht oder Menschen gefährdet? Wer kontrolliert die Nutzung, wenn Millionen solcher Systeme im Umlauf sind?
OpenAI denkt bereits an Serienfertigung. Das Rechtssystem sollte spätestens jetzt anfangen, mitzudenken – bevor Roboter nicht nur in den Werkshallen stehen, sondern im Wohnzimmer.