Das Ende von Meta, wie wir es kennen?
Der 14. April 2025 könnte als Wendepunkt in die Tech-Geschichte eingehen. In Washington beginnt ein Prozess mit explosivem Potenzial: Die US-Handelsbehörde FTC will den Meta-Konzern aufspalten – und damit Instagram und WhatsApp aus dem Imperium von Mark Zuckerberg herauslösen. Die Begründung: Meta habe mit den Übernahmen 2012 und 2014 seine Marktmacht illegal ausgebaut und so den Wettbewerb im Bereich sozialer Netzwerke gezielt ausgebremst.
Für Mark Zuckerberg steht mehr auf dem Spiel als nur ein paar Apps. Es geht um sein Lebenswerk – und um die Frage, ob ein Unternehmen zu groß, zu mächtig und zu einflussreich für eine freie Gesellschaft geworden ist.
Vom genialen Deal zum juristischen Problem
Was damals wie clevere Geschäftsstrategie wirkte, ist heute Gegenstand juristischer Feinarbeit: Eine Milliarde Dollar für Instagram, 19 Milliarden für WhatsApp – Käufe, die Meta einst zur Social-Media-Supermacht machten. Heute generieren genau diese Plattformen den Großteil von Metas Werbeeinnahmen und gelten als Schlüsseltechnologien im Rennen um die Vorherrschaft bei Künstlicher Intelligenz.
Doch genau darin sieht die FTC das Problem. Sie wirft Meta vor, potenzielle Konkurrenten nicht gefördert, sondern gezielt neutralisiert zu haben. Ein internes Zuckerberg-Zitat aus dem Jahr 2012 bringt es auf den Punkt: „Wenn sie in großem Maßstab wachsen würden, könnten sie für uns sehr störend sein.“
Bühne frei für einen Showdown der Giganten
Der Prozess beginnt mit der Kernfrage: Hat Meta mit den Übernahmen gegen das US-Kartellrecht verstoßen? Sollte das Gericht zustimmen, folgt eine zweite Phase – in der dann auch über eine tatsächliche Zerschlagung entschieden werden könnte.
Die FTC ist vorbereitet. Sie will nicht nur Zuckerberg und COO Sheryl Sandberg ins Kreuzverhör nehmen, sondern auch Rivalen wie Snap, Pinterest und Tiktok zu Wort kommen lassen. Aussagen aus der Vergangenheit, interne E-Mails, Marktanalysen – alles soll zeigen: Meta hat sich durch Zukäufe eine Vormachtstellung gesichert, die den Wettbewerb erstickt.
Meta kontert: Der Markt sei vielfältig, die Konkurrenz mit Tiktok, Youtube oder X riesig. Die Klage der FTC? „Realitätsfern“, sagt ein Unternehmenssprecher – und warnt davor, erfolgreiche US-Unternehmen zu schwächen und China indirekt zu stärken.
Wettbewerb braucht klare Kante – auch gegen Tech-Giganten
Wer Märkte aufkauft statt sie zu erobern, gefährdet die wirtschaftliche Vielfalt. Natürlich haben Zuckerberg & Co. viel richtig gemacht – aber genau das ist der Punkt. Wenn Erfolg irgendwann nur noch durch Größe und Übernahme entsteht, hat das mit freiem Wettbewerb nicht mehr viel zu tun.
Was früher clever war, kann heute kartellrechtlich heikel sein. Die digitale Welt hat sich verändert – und das Recht muss mitziehen. Die Frage, ob Tiktok und Youtube echte Konkurrenten oder doch ganz eigene Kategorien sind, wird entscheidend sein. Aber wir finden: Wer Milliarden Menschen digital „besitzt“, darf sich der Verantwortung nicht entziehen.
Ob Meta am Ende zerschlagen wird? Das bleibt offen. Aber eines ist sicher: Dieser Prozess wird die Spielregeln der Tech-Branche neu schreiben. Und das ist längst überfällig.