Gefährliche Downloads: Was wie ein harmloser Konverter aussieht, kann Ihre Daten stehlen
Es klingt nach einem Albtraum für die digitale Welt: Das FBI schlägt Alarm, weil eine gravierende Sicherheitslücke im Google Chrome-Browser derzeit Milliarden Nutzer weltweit in Gefahr bringt. Betroffen sind nicht nur einzelne Programme oder dubiose Websites – sondern ein ganzer Sektor von Anwendungen, die viele von uns täglich nutzen: Datei-Konverter und Browser-Erweiterungen.
Konkret warnen die Ermittler vor gefälschten Internetseiten, die vorgeben, harmlose Funktionen wie das Umwandeln von MP3s oder Videos anzubieten. In Wahrheit verstecken sich dahinter schadhafte Codes, die es Kriminellen ermöglichen, Zugang zu sensiblen Daten zu erhalten – inklusive Passwörtern, Bankdaten und sogar Identitätsinformationen.
Täuschend echt: So tricksen die Hacker Nutzer aus
Die Masche ist perfide, aber leider erfolgreich: Cyberkriminelle erstellen Webseiten, deren URLs seriösen Anbietern zum Verwechseln ähnlich sehen. Wer hier etwa schnell einen Song konvertieren will oder ein Video herunterladen möchte, tappt in die Falle. Statt eines Tools landet jedoch Malware auf dem Rechner – oft ohne, dass der Nutzer es bemerkt.
Laut dem FBI bemerken viele Betroffene erst Wochen später, dass ihr Gerät kompromittiert wurde – wenn plötzlich Geld vom Konto fehlt oder Logins nicht mehr funktionieren. Besonders betroffen seien auch Nutzer, die Erweiterungen wie Blipshot oder bestimmte Adblocker für Chrome nutzen. Diese gelten als kompromittiert und sollten sofort manuell gelöscht werden.
FBI-Empfehlungen: So schützen Sie sich jetzt
Das FBI hat konkrete Handlungsempfehlungen veröffentlicht, wie sich Nutzer jetzt schützen können:
- Laden Sie keine Datei-Konverter oder Downloader von unbekannten Quellen herunter. Achten Sie auf die URL – selbst kleine Abweichungen können ein Warnsignal sein.
- Aktualisieren Sie Ihre Virenschutzprogramme regelmäßig – und führen Sie Sicherheits-Scans durch.
- Nutzen Sie nur offizielle Browser-Erweiterungen aus dem Chrome Web Store – und überprüfen Sie deren Berechtigungen.
- Löschen Sie kompromittierte Erweiterungen manuell, wenn Sie diese verwenden – insbesondere Blipshot und nicht vertrauenswürdige Adblocker.
- Kontaktieren Sie im Verdachtsfall sofort Ihre Bank und lassen Sie Karten oder Zugänge sperren.
- Lassen Sie sich im Ernstfall professionell unterstützen, wenn Sie Malware-Verdacht auf Ihrem Gerät haben.
Prominentes Opfer: Cyberattacke auf Medienhaus
Wie ernst die Lage ist, zeigt ein aktueller Fall aus den USA: Das Medienunternehmen Lee Enterprises, das über 70 Zeitungen betreibt, wurde offenbar über eine infizierte Erweiterung attackiert. Die Folgen: ein großflächiger Angriff auf IT-Systeme und eine Pflichtmeldung an die US-Börsenaufsicht SEC.